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Désirée von Bohlen und Halbach

Gründerin, Vorstandsvorsitzende, Systemischer Coach und Familientherapeutische Beraterin, Silviahemmet Trainerin

Demenz braucht Öffentlichkeit. Ich wünsche mir, dass das Thema noch mehr in der Gesellschaft verankert ist. Nicht als Schreckgespenst, sondern als Teil des Älterwerdens. Es ist ein Thema, mit dem wir leben und versuchen sollten, es so positiv wie möglich zu gestalten.

Warum habe ich Desideria gegründet

Mein Wunsch Desideria zu gründen, basierte auf meiner Erfahrung als Leitung Ehrenamt in der Malteser Tagesstätte für Menschen mit Demenz. Vier Jahre lang war ich dort tätig und habe oft erlebt, wie überfordert die Angehörigen zu uns in die Tagesstätte kamen und es keine Zeit gab, sich um ihre Sorgen und Nöte zu kümmern. Dies mitzuerleben berührte mich sehr und weckte in mir den Wunsch hier Abhilfe zu schaffen. Als systemischer Coach, Familien therapeutische Beraterin und Demenztrainerin wollte ich eine Anlaufstelle schaffen, wo zum einen direkte Entlastung der pflegenden Angehörigen erfolgen kann und zum anderen die Gesellschaft für das Thema Demenz zu sensibilisieren. Es aus der Tabuzone zu holen. 

Mein Motto lautet daher auch „Reden hilft“

Mich bewegt beim Thema Demenz

Mich bewegt das Thema Demenz deshalb so besonders, weil es eine noch palliative Erkrankung ist, die nicht nur den Erkrankten trifft, sondern das gesamte soziale Umfeld. Es ist eine Erkrankung, auf die man sich durch Wissen gut vorbereiten kann, doch vieles eben nicht vorhersehbar ist. Trotz aller Schwere, gibt es auch viele schöne Momente, die es gilt wahrzunehmen um sie festzuhalten. Schaut man immer nur auf das was nicht mehr da ist, werden sich die Fenster für den Blick auf das Schöne des Moments für einen selbst nicht öffnen. Es gilt das zu sehen, was eben noch da ist und es wertzuschätzen. Es ist ein langer Weg für die betroffene Familie, diesen Lebensabschnitt gemeinsam zu bewältigen. Dazu braucht es Akzeptanz und Resilienz.

Das bringe ich ein

Als Coach versuche ich eine gute Balance zwischen Nähe und Distanz zu den Klienten zu finden. Dabei bringe ich manchmal auch Persönliches ein. In meinem Leben habe ich selbst viele Höhen und Tiefen miterlebt und habe dabei gelernt, offen mit meinen Themen umzugehen und Hilfe anzunehmen. Ich kann mir von meinen Klienten nur das wünschen, was ich selbst bereit bin zu geben. Durch meine Ausbildungen habe ich gelernt, wie wichtig es ist, das ganze Familiensystem im Blick zu haben. Wir alle sind voneinander abhängig, alles hängt mit allem zusammen und bedingt sich. Beim Coaching ist Zuhören für mich die Grundvoraussetzung, um zu verstehen, wie die Menschen ticken, die sich mir anvertrauen. Erst dann kann man gemeinsam mit der pflegenden Familie versuchen, einen stimmigen Weg zu finden. Dabei versuche ich den Fokus auf eine positive Perspektive zu lenken. 

Als Gründerin von Desideria kommt mir sehr zugute, dass ich neugierig bin, vernetzend denken kann und kreativ bin, um Wege zu finden, den Verein finanziell gut aufzustellen. Dabei vertraue ich auch sehr auf die Unterstützung meines Teams und der Freunde und Bekannten, die an meiner Seite sind.