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Die vergessene Heimat

Der autobiografische Roman erzählt die Familiengeschichte der Autorin Deana Zinßmeister. Ihre Eltern sind im Jahr 1961 mit einem Teil ihrer Familie aus der damaligen DDR in die Bundesrepublik Deutschland geflohen.
Literaturempfehlung

Worum geht es?

Es heißt, Demenz ist Sterben auf Raten, und die Angehörigen sterben mit. Zeitweise fühlt es sich tatsächlich so an. Aber wir haben überlebt - auch als Familie!

Die vergessene Heimat, 2020

Als ihr Vater an Demenz erkrankt, verschwindet er immer mehr in seiner eigenen Welt. Er schmiedet Fluchtpläne und fühlt sich von der Stasi verfolgt. Seine Kinder erfahren durch seine Krankheit immer mehr dramatische Details der Flucht. Die Autorin beschreibt zum Einen die Grenzüberquerung aus der Sicht ihrer Mutter und zum Anderen die Erkrankung ihres Vaters aus ihrer eigenen Perspektive.  

Das Buch hat mich wirklich begeistert. Deana Zinßmeister schafft es, die Flucht mit viel Spannung aufzubauen. Ich konnte mich schnell in die Ängste und Sorgen ihrer Mutter einfühlen. Auch die Hilflosigkeit und Herausforderungen als Angehöriger wurden von ihr sehr transparent dargestellt. Viele Situationen, die sie mit ihrem Vater beschreibt, habe ich schon selbst miterlebt. Dieser Wechsel der Geschichten macht das Buch sehr spannend und abwechslungsreich.

Letztlich kann ich das Buch sowohl für Angehörige als auch für nicht Betroffene empfehlen. Mir hat sehr gefallen, dass das Buch sowohl die Krankheit als auch historische Aspekte beschreibt.